Was ist Naturheilkunde? Der Begriff Naturheilkunde bezeichnet ein Spektrum verschiedener Methoden, die die körpereigenen Fähigkeiten zur Selbstheilung (Spontanheilung) akti- vieren sollen und die sich bevorzugt in der Natur vorkommender Mittel oder Reize bedienen. Dazu gehören (nach einer Definition von Brauchle 1952) die Sonne, das Licht, die Luft, die Bewegung, die Ruhe, die Nahrung, das Wasser, die Kälte, die Erde, die Atmung, die Gedanken, die Gefühle und Willensvor- gänge. In einem weiter gefassten Verständnis werden auch »natürliche« Arz- neimittel, vor allem Heilpflanzen und deren Zubereitungen einbezogen. Als ein wichtiger Pionier gilt der Arzt Christoph Wilhelm Hufeland. Die meisten Naturheil- und alternativen Verfahren haben einen so genannten ganzheitlichen Ansatz, das heißt sie versuchen, die gestörte Harmonie des gesamten Organismus wieder ins Gleichgewicht zu bringen, wobei sie den Anspruch haben, nicht nur den Körper zu behandeln, sondern Geist und Seele einzubeziehen. Naturheilverfahren sollen bereits im Zustand (relativer) Gesundheit zum Ein- satz kommen. Sie zielen in erster Linie darauf ab, körpereigene Regulations- mechanismen zu beeinflussen. Die selbstregulierenden Prozesse werden durch Reize angestoßen und sollen von “innen her” die Heilung induzieren und för- dern bzw. zur Heilung führen. Hierin liegt der große Unterschied zur Schulme- dizin. |